Wir suchen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Geschäftsstelle

Wir sind sehr froh und dankbar hier auf dieser Seite mitteilen zu können,
dass wir zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Geschäftsstelle der LAG Werkstatträte NRW suchen.

Unser Fach-Personal wird über den Paritätischen NRW eingestellt.
Aber sie arbeiten für uns Delegierte.
Die Arbeitsstelle ist in Hamm in der Nähe vom Bahnhof.

Haben Sie Interesse oder kennen jemanden?
Leiten Sie gerne den Link weiter.

Die Stellen-Ausschreibungen finden Sie hier:
Für die Pädagogische Fachkraft hier klicken: Fachkraft_LAG_WR NRW 2024
Für die Sachbearbeitung hier klicken: Sachbearbeitung_LAG_WR NRW 2024

Wir freuen uns über jede Bewerbung.

#WirVerdienenMehr

Sieht erstmal komisch aus, macht aber Sinn.
Viele von euch haben schon einmal dieses Zeichen gesehen: #
Es ist ein Hashtag und man spricht es Hesch Tegg.
Das bedeutet, dass man im Internet nach gewissen Dingen sucht
und alles findet, was mit einem ganz bestimmten Thema zu tun hat.

In diesem Fall: Wir verdienen mehr.

Die LAG WR Rheinland-Pfalz hatte eine schöne Idee.
Die hat Postkarten entwickelt,
um diesen „Hashtag“ bekannter zu machen.
Auf dieser Postkarte sind auch Codes.
Das heißt man kann mit seinem Handy ein Bild von der Postkarte machen
und bekommt dann auf seinem Handy einen kurzen Film gezeigt.
In diesen Filmen, die nur kurz dauern,
sagen Werkstatt-Räte:
„Nichts über uns, ohne uns“ bedeutet für mich…
Dann sagen die Werkstatträte, was sie sich wünschen
und welche Forderungen sie stellen.

Wir als LAG WR NRW haben uns entschlossen,
bei dieser Aktion mitzumachen.
Wir haben diese Postkarten an euch Werkstatträte geschickt.
Ihr habt diese Postkarten bestenfalls schon benutzen,
um an eure Politiker in eurer Umgebung zu schreiben.

Bitte fragt eure Vertrauenspersonen, wenn ihr noch Fragen hierzu habt oder schreibt mir eine eMail an plassmeier@nrw-werkstattraete.de.

Hier könnt ihr die Politiker in eurer Umgebung finden:

Politiker aus dem Bundestag:

Die Abgeordneten könnt ihr ganz leicht auf dieser Internet-Seite finden.
https://www.bundestag.de/abgeordnete

Am besten sucht ihr nach eurer Stadt oder Postleitzahl.
Fragt auch bei eurer Werkstatt-Leitung nach.

Politiker aus dem Landtag in NRW:

Die Abgeordneten könnt ihr ganz leicht auf dieser Internet-Seite finden.
https://www.landtag.nrw.de/home/der-landtag/abgeordnete-und–fraktionen/die-abgeordneten/abgeordnetensuche.html

Am besten sucht ihr unter der erweiterten Suche unter eurer Postleit-Zahl.

Politiker aus dem Kreistag:

Eine Übersicht über die Kreistage findet ihr hier:
https://www.lkt-nrw.de/wir-ueber-uns/mitglieder/kreise/

 

Ihr könnt auch die Behinderten-Beauftragten in eurer Stadt
oder Kreis um Hilfe bitten.
Vielleicht haben sie auch einen Tipp und hören euch zu.

Teilweise gibt es aber auch Kreisfreie Städte.
Hier findet man dazu mehr:
https://www.staedtetag-nrw.de/ueber-uns/mitglieder
Wir freuen uns, wenn ihr auch weiterhin daran teilnehmen möchtet
und die Postkarten fleißig weiterschickt.
Wenn ihr Beschäftigte seid,
dann sprecht gerne mit eurem Werkstattrat über diese Aktion.

Nur gemeinsam sind wir stark.

 

Hinweis:

Wir prüfen die verwendeten Links, können jedoch keine Haftung übernehmen.
Die Links sollen eine Erleichterung für euch sein.

Aufruf für ein tolerantes Deutschland

Wir schauen auf die Ergebnisse der Europa-Wahl und müssen sagen:
Wir sind besorgt.

Wir wollen in einer Demokratie leben,  bei der wir als Menschen mit Behinderungen gehört werden und als Experten in eigener Sache mitreden können.

Zur Erklärung: vor 2 Wochen wurde in einer Wohneinrichtung in Mönchengladbach ein Stein an die Türe geworfen und fordert unsere weitere Diskriminierung.
Das hat uns wirklich geschockt.

Wenn wir jetzt diese EU-Wahl-Ergebnisse sehen, haben wir umso mehr Grund für diese Besorgnis.
Wir wollen frei und selbstbestimmt Leben und wollen nicht um unser Leben fürchten, wie vor 90 Jahren.

Gemeinsam mit Werkstatträte Deutschland und den anderen LAG Werkstatträte haben wir bereits vor einigen Monaten ein gemeinsamen Aufruf erstellt.
Wir machen uns stark für ein tolerantes, freies und demokratisches Deutschland.

Dieses Papier findet ihr hier:
Aufruf_tolerantes_Deutschland_2024

Gemeinsam sind wir stark.

Forderungen zur Behinderten-Rechts-Konvention in NRW

Gemeinsam mit mehreren Selbsthilfe Verbänden haben wir verschiedene Forderungen erstellt.
Wir fordern eine schnelle Umsetzung der Behinderten-Rechts-Konvention (BRK) der Vereinten Nationen (UN) in NRW.

Den Text mit den Forderungen findet ihr hier: Umsetzung-UN-BRK-jetzt-Gemeinsame-Forderungen Verbände für Menschen mit Behinderung NRW_2024

Zur Erklärung:
Letztes Jahr wurde Deutschland durch die Vereinten Nationen geprüft
und wie erwartet gab es Verbesserungs-Vorschläge für Deutschland.
Es gibt in NRW ein Projekt, was die Umsetzung der Behinderten-Rechts-Konvention in NRW begleiten soll.
Das Projekt liegt beim Deutschen Institut für Menschenrechte.

Wir machen uns stark für euch!

Unser Jahres-Bericht von 2022 bis 2023 ist nun verschickt

Liebe Lesende,

die LAG Werkstatträte NRW veröffentlicht jedes Jahr einen Jahres-Bericht,

um Rechenschaft abzulegen.

Wir berichten, was wir gearbeitet haben.

Bisher kam der Jahres-Bericht immer im Sommer.

Aber wir wollten das umstellen.

Somit kommt der Jahres-Bericht nun immer im Winter.

Der Jahres-Bericht wurde per Post an alle Werkstatträte versendet.

Hier kann man sich den Jahres-Bericht auch selbst herunterladen.

Hier drauf klicken: LAG WR NRW Jahresbericht 2022-23_c

Viel Spaß beim Lesen.

Eure LAG Werkstatträte NRW

Dankeschön an alle und frohe Feier-Tage

Liebe Werkstatträte,
Liebe Vertrauens-Personen,
Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jahr 2023 mit seinen Herausforderungen geht so langsam zu Ende.
Als LAG Werkstatträte NRW haben wir uns auch 2023 wieder mit vielen und schwierigen Themen beschäftigt.
Einzelheiten kann man bald in unserem Jahres-Bericht nachlesen.

Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei allen bedanken,
die uns bei unserer Arbeit unterstützt,
mitgenommen und ernst genommen haben!
Auch im Jahr 2024 werden bestimmt wieder einige Herausforderungen auf uns zukommen.
Diese Herausforderungen werden wir aber auch wieder gemeinsam schaffen.

Wir werden wie immer unser Bestes geben!
Wir wünschen allen frohe Weihnachten,
ein fröhliches Chanukka-Fest und
einen guten Start in das Jahr 2024.

Eure LAG Werkstatträte NRW

Neue Stellungnahme: Werden wir wieder übersehen?

Lange Zeit haben wir Beschäftigten in unseren Werkstätten gehofft,
dass es zu einer Reform, also einer Veränderung,
in unseren Werkstätten kommt.

Es gab eine Studie, das heißt, einen Bericht,
in dem Forschende sich mit unserer Lage beschäftigt haben.

Das hat viele Jahre gedauert und jetzt ist er fertig.

Wir Werkstatträte wurden als letztes von der Politik informiert
und jetzt sieht es so aus,
als ob unser Entgelt kein Thema mehr ist.

Das heißt, dass die Veränderungen,
die in der Zukunft kommen,
für uns Beschäftigte nicht mehr Geld bringen.

Wir haben die Angst,
dass viele von uns in der Zukunft weiter unser Geld vom Amt bekommen.
Wir haben auch die Angst,
dass es keine Verbesserung für uns behinderte Menschen in Deutschland gibt.

Wir, als LAG Werkstatträte NRW, haben darum eine Stellungnahme an die Politik geschrieben,
in dem wir deutlich machen,
dass unsere Not wieder nicht erkannt wird.

Diese Stellungnahme von uns an die Politik findet ihr zum Herunterladen hier:

Stellungnahme der LAG Werkstatträte NRW zur Entgelt-Studie 10_10_2023 abgestimmt

Wir Werkstatträte sind sehr enttäuscht darüber, wieder nicht gesehen zu werden,
was wir leider immer wieder aufs Neue erleben.

Wir als LAG Werkstatträte NRW geben aber nicht auf und kämpfen weiter.

 

Bericht von der SPD-Werkstatträte-Konferenz am 18. September 2023

Wir müssen Inklusion wagen.

Wir brauchen ein faires Entgelt in den Werkstätten.

Am 18. September 2023 war es mal wieder so weit. Die 16. SPD-Werkstatträte-Konferenz fand statt.
Wichtige Themen und Diskussionen wurden von der SPD-Fraktion mit uns Werkstatträten und Frauenbeauftragten besprochen.
Das Hauptthema war in diesem Jahr selbstverständlich die Zukunft der Werkstätten,
der Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt und unsere miserable Entgeltsituation.

Die Konferenz wurde aufgenommen und kann auf dem YouTube-Kanal der SPD angeschaut werden.
Teil 1: https://www.youtube.com/watch?v=vS-IEA1Endw
Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=oXRSLne30LU

Als Moderator war auch in diesem Jahr wieder Takis Mehmet Ali dabei,
der Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion für die Belange von Menschen mit Behinderungen.
Er begrüßte anfangs Dagmar Schmidt, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion,
Kerstin Griese, die parlamentarische Staatssekretärin des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales,
sowie Jürgen Dusel, den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen.
Während Frau Schmidt uns weiterhin ermutigte uns als Werkstatträte in der Politik einzubringen,
legte Frau Griese wert darauf zu betonen, dass nicht allein die Entgeltsituation die Zukunft der Werkstätten bestimmen solle,
sondern ebenfalls eine bessere Umsetzung des Übergangs auf den ersten Arbeitsmarkt in den Fokus genommen werden muss.

Wo sind die Hürden?
Wieso sind noch nicht so viele Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, wie diese es sich wünschen würden.
Eine transparente Entlohnung, sowie das Einbinden von Menschen mit schwerer Mehrfachbehinderung sei aber ein genauso wichtiges Thema.
Jürgen Dusel bestätigte, dass wir Beschäftigte in den Werkstätten von unserem Einkommen unser Leben bestreiten können müssen.
Außerdem gehören Inklusion und Demokratie zusammen.
Aus diesem Grunde meint er, sei die SPD sehr interessiert uns behinderten Menschen zu helfen.

Ab 11.00 Uhr stellte dann Dr. Dietrich Engels, die jetzt fertig gestellte Studie der ISG und Infas vor.
Hier ging es darum für die Politik einen umfangreichen Bericht an die Hand zu geben,
der unsere Sorgen und Probleme, aber auch unsere Wünsche und Bedürfnisse in den Vordergrund rücken.
Dr. Engels legte detaillierte Zahlen vor, die bestätigen, dass eine Reform der Werkstätten unbedingt sein muss, um uns Beschäftigten zu helfen. Diese Studie hat einige Jahre gedauert, um fertig gestellt zu werden, aus diesem Grunde waren einige zahlen auch nicht mehr ganz aktuell.
Er zeigte aber auch, dass wir zwischen 2019 und 2021 eine Entgelterhöhung von EINEM (1,00) Euro hatten.
Außerdem wünschen sich etwa die Hälfte der Menschen im Berufsbildungsbereich und etwa ein Drittel aus dem Arbeitsbereich, sich mal auf dem ersten Arbeitsmarkt ausprobieren zu dürfen.
Tatsächlich schaffen es aber nur 0,35 Prozent.
Also etwa einer von Hundert.
Nun stellte Herr Dr. Engels auch verschieden Möglichkeiten vor, wie ein gerechtes Entgeltsystem in der Zukunft aussehen könnte.
Unter anderem tauchten hier auch zwei Modelle mit Mindestlohn auf, sowie das Basisgeld, welches von Werkstatträte Deutschland e.V. gefordert wurde.
Auch wurden einige Möglichkeiten erwähnt, wie man den Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt fördern könne.
Das ging von Prämienzahlungen bis hin zur Ausgliederung des Berufsbildungsbereichs.

Nun konnte die Podiumsdiskussion beginnen.
Welche Anforderungen soll das Werkstattentgelt der Zukunft erfüllen?
Teilnehmer waren Lulzim Lushtaku von Werkstatträte Deutschland e.V.,
Kathrin Völker Geschäftsführerin der BAG WfbM,
Dr. Anette Tabbara, Abteilungsleiterin für Teilhabe im Bundesministerium Arbeit und Soziales,
Dr. Dietrich Engels von der ISG (Studie) und Takis Mehmet Ali, der auch hier moderierte.
Das erste Wort ergriff unser Kollege Lulzim, der klarstellte, dass wir von unserem Einkommen leben können müssen.
Außerdem solle es deutlich einfach gestaltet sein.
Frau Völker ergänzte, dass niemand von der Grundsicherung leben solle, aber auch dass die Wahlfreiheit wichtig sei, ob man auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt arbeiten möchte oder weiterhin in der Werkstatt.
Frau Tabbara hingegen legte mehr Wert darauf, Schluss zu machen mit den so genannten „Sonderwelten“.
Man solle nicht zwangsläufig mit einer Behinderung in einer Werkstatt landen.

Es gab auch Fragen aus dem Publikum, die sich auf den so genannten NRW-Weg bezogen.
Dieser sei ja grundsätzlich die richtige Richtung, aber es wurden auch Bedenken geäußert, dass man bei unserer Hilfe nicht immer nur auf das Geld schauen dürfe.
Hierzu meinte Herr Dr. Engels, dass dies keinesfalls der Fall sei.
Die Empfehlung der Studie ginge nicht nach der billigsten Lösung. Er tendiere eher in Richtung Mindestlohn.
Auf die Frage, ob es eine Zwischenlösung geben könne, bis die Reform in trockenen Tüchern ist, bestand Frau Tabbara aus dem Bundesministerium darauf, dass auch eine Zwischenlösung ein neues Gesetz brauche und es deshalb konsequent ausschloss.
Wir dürfen uns also keine Hoffnung auf eine zeitnahe Erleichterung machen.
Takis Ali betonte, dass in ganz Deutschland die SPD die einzige Partei sei, die eine solche Werkstatträte-Konferenz veranstalte
und wir uns sicher sein können, dass unsere Stimmen hier ernst genommen und in der Regierung beachtet werden.
Herr Dr. Engels erwähnte noch einen wichtigen Punkt, der darauf abzielte, dass eine Lösung mit dem Mindestlohn auch eine Gleichstellung zwischen alten und neuen Bundesländern bedeuten würde.
Dieser Punkt wurde durch das Publikum positiv aufgenommen.

Nach der Mittagspause folgte dann eine zweite Podiumsrunde.
Wie kann eine Verzahnung mit dem Allgemeinen Arbeitsmarkt besser gelingen?
Gäste hier waren Elisabeth Kienel von Werkstatträte Deutschland e.V.,
Andrea Stratmann, der stellvertretenden Vorstandvorsitzenden der BAG WfbM,
Dr. Rolf Schmachtenberg, Staatssekretär des Bundesministeriums Arbeit und Soziales
und auch weiterhin Dr. Engels und Takis Mehmet Ali.
Elisabeth von Werkstatträte Deutschland begann damit, dass Gesetze allein nicht ausreichen, um einen Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu schaffen.
Inklusion braucht deutlich mehr als das, wie zum Beispiel auch ein ausreichendes Angebot an freien Arbeitsplätzen.

Frau Stratmann betonte, das Team-Work wichtig sei.
Es könne nicht alles nur von den Werkstätten allein geleistet werden.
Bildung sollte zum Beispiel viel mehr in den Vordergrund gerückt werden.
In der klassischen Industrie steht leider nicht der Mensch im Vordergrund.
Dr. Schmachtenberg betont, dass die Bildung gerade im Berufsbildungs-Bereich deutlich gestärkt werden muss, um eine Chance auf dem ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Die Industrie darf nicht nur Nutznießer unserer Produkte sein, sondern solle auch uns Menschen mit Behinderung einstellen.
Der Rentenvorteil aus den Werkstätten solle aber trotzdem erhalten bleiben.
Frau Stratmann ergänzte, dass die Bildung nicht im Berufsbildungsbereich aufhören dürfe, sondern, dass auch danach Module angeboten werden sollen, die einen Übergang auf den ersten Arbeitsmarkt ermöglichen.
Dr. Engels ergänzte, die Ausbildung müsse richtig zugeschnitten sein.
Die Unternehmen sollen aber auch an die Hand genommen werden.
Es könne nicht sein, dass Unternehmen, die Inklusion wünschen, sich selbst „irgendwie durchwurschteln“ müssen.

Herr Dusel fügte noch hinzu, dass es grundsätzlich immer wichtig sei auf dem Arbeitsmarkt Barrierefreiheit herzustellen und nicht erst, wenn konkreter Bedarf bestünde.
Aus dem Publikum folgte zum Abschluss noch die Kritik, dass ein Außenarbeitsplatz für viele Menschen mit Behinderung nicht erreichbar sei, da es ein großes Problem zu sein scheint, einen Fahrdienst zu organisieren.
Die Gäste aus der Diskussionsrunde stimmten zu und erkannten auch hier deutlichen Verbesserungsbedarf.

Fragen aus dem Publikum zeigten auch die Besorgnis von Werkstatträten und Beschäftigten, dass über sie hinweg Dinge entschieden werden.
Entgeltsorgen wurden seit Jahren mit der Studienveröffentlichung vertröstet und vieles deutet nun eben nicht auf den jetzt folgenden großen Wurf hin.

Zum Abschluss dieser Veranstaltung trat Bundesarbeitsminister Hubertus Heil auf die Bühne und fand noch ermunternde aber auch kritische Worte.
Er bedankte sich für die rege Teilnahme im Internet und die Anregungen und Fragen aus dem Publikum vor Ort.
Die Arbeit der Werkstatträte und auch der BAG WfbM sei ein wichtiger Punkt, wir müssen gemeinsam Lösungen finden.
Die Übergänge auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt müssen deutlich mehr werden, wenn die Menschen mit Behinderung dieses wünschen.
Die Bezahlung allein dürfe nicht isoliert betrachtet werden.
Am Ende erwähnte er noch die Wichtigkeit der Demokratie im Zusammenhang mit der Inklusion.
Die Barrierefreiheit ist auch heute immer noch ein großes Problem.
Alles, was zur Spaltung der Gesellschaft und einer Exklusion führt sei für manche Parteien einfacher,
aber ernsthafte Demokratie muss Inklusion wagen.

Wir als LAG finden dies als Abschlusswort absolut richtig und freuen uns,
dass wir auch hier wieder die Möglichkeit hatten uns mit der Politik auszutauschen und gehört zu werden.

 

Ein Text von Ingo Plaßmeier, Delegierter der LAG WR NRW

5. Werkstatträte-Konferenz NRW

Gewalt behindert!
Gemeinsam gegen Gewalt – Wir lassen uns nichts gefallen.
Am 29.08.2023 in Münster-Hiltrup war es endlich wieder so weit.
Nach der langen Corona-Pause fand wieder eine Konferenz von uns Werkstatträten in Nordrhein-Westfalen in Präsenz statt.
460 Werkstatträte, Assistenzen und Gäste aus der Politik waren erschienen,
um sich auszutauschen.
Das Thema dieser Veranstaltung war ganz klar die Vorbeugung vor Gewalt,
also das so genannte Gewaltschutz-Konzept.

Ein Video zur Konferenz finden Sie auf unserem YouTube-Kanal unter:
https://youtu.be/yKLWjGj_4ws
Nachdem die Vorsitzende Tanja Lohmeier alle Anwesenden begrüßt hat,
folgten Grußworte unseres Ministers Karl-Josef Laumann vom Ministerium Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS).
Auch Claudia Middendorf, die Beauftragte der Landesregierung für Menschen mit Behinderung und Patientinnen und Patienten NRW fand ermunternde Worte für uns Werkstatträte.
Im Anschluss folgten Grußworte von Anja Kott aus dem Sprecherrat der LAG Werkstaträte NRW.
Sie betonte klar die Wichtigkeit des Gewaltschutzes in unseren Werkstätten.

Nun begann der erste Vortrag über die Grundlagen des Gewaltschutzes von Tanja Lohmeier, Ingo Plaßmeier, Frank Szypior und Silke Kniest,
den Delegierten der LAG Werkstatträte NRW.
Hier ging es darum, Aufmerksamkeit zu fordern und zu fördern.
Es ist wichtig auch bei unbeabsichtigter Gewalt,
wie es zum Beispiel bei einigen Grenzverletzungen der Fall ist, trotzdem genau hinzuschauen.
Außerdem fordern wir einheitliche Regelungen in unseren Werkstätten in NRW.

Danach kamen die Delegierten Bernd Göpel, Joachim Gerlach und Alexandra Fee Widmaier zu Wort.
In ihrem Vortrag ging es um die Vorstellung des Positions-Papiers zum Gewaltschutz der LAG WR NRW.
Sie erläuterten in einem Rollen-Spiel das Positionspapier, in dem die LAG klare Stellungen und Forderungen an den Gewaltschutz stellt.

Das Positions-Papier der LAG WR NRW zum Gewaltschutz finden Sie hier:
2023_8_1 Forderungen zum Thema Gewaltschutz in WfbM
Nach einer kurzen Pause mit Musik von Leonardo Brinkhoff,
ging es dann in die Podiums-Diskussion.
Die Gäste der Diskussions-Runde waren:
Thomas Wallenhorst, Landesinitiative Gewaltschutz NRW, Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (kurz MAGS),
Dr. Dieter Schartmann, Landschafts-Verband Rheinland (kurz LVR),
Ralph Peya, Landschafts-Verband Westfalen-Lippe (kurz LWL),
Marie-Luise Schulze-Jansen, Koordinatorin der Caritas Werkstatträte und Frauenbeauftragten NRW,
Ernst-Wilhelm Rahe, Freie Wohlfahrtspflege NRW, Fachreferent für Gewaltschutz,
Günter Garbrecht, Vorsitzender der Experten-Kommission „Herausforderndes Verhalten und
Gewaltschutz in Einrichtungen der Behindertenhilfe“,
Claudia Seipelt-Holtmann, Sprecherin des Netzwerkes für Frauen und Mädchen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen e.V.
sowie Frank Szypior und Tanja Lohmeier für die LAG Werkstatträte NRW.

Nach dem Mittagessen konnte bei einer 2. Runde mit den Gästen das Publikum Fragen stellen.

Im Anschluss gab es dann einen Ausblick von unserem Sprecherrat Jürgen Kröger.
Er erwähnte, dass die Landesinitiative Gewaltschutz sich einen 99-Punkte-Plan überlegt hat, den es jetzt umzusetzen gilt.
Es muss um die Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung gehen.
Auch schilderte er, dass unser Recht auf Arbeit wichtig ist und wir keine Schließung der Werkstätten in der Zukunft sehen.
Es ist aber auch wichtig, eine Verbesserung des Übergangs auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zu erreichen.

Tanja Lohmeier fand noch schöne Worte zum Abschied dieser gelungenen Veranstaltung.
Besonderer Dank ging dann auch an Moderator Heinz-Jürgen Uffmann, der durch die Veranstaltung geführt hat,
sowie an unsere Kollegin Theresa Ehlen,
die sich sehr erfolgreich in die Organisation dieser Konferenz eingebracht hat.

Alles in allem sind wir von der LAG sehr zufrieden,
dass diese Veranstaltung so viel Anklang gefunden
hat und wir wieder mit sehr vielen Werkstatträten in Kontakt kommen konnten.

 

Ein Bericht von Ingo Plaßmeier, Delegierter der LAG WR NRW

Die LAG Werkstatträte NRW zu Notwendigkeiten einer Werkstatt-Reform

Dirk Fensterseifer beschäftigt sich seit zwei Jahren für die LAG Werkstatträte NRW
mit der Fragestellung einer Entgelt-Reform und der Zukunft der Werkstätten insgesamt.
Er verfolgte intensiv die Erstellung der „Studie zu einem transparenten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Entgeltsystem für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und deren Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“
und konnte mehrfach an Gesprächen der erweiterten Steuerungsgruppe teilnehmen.

Nach der Veröffentlichung dieser Studie am gestrigen Tag
spricht er nun über die Sorgen und Ängste der Beschäftigten in Werkstätten.

Hier ist der Link zu diesem Video auf unserem YouTube-Kanal:

https://youtu.be/if65g9HOE3k

Hier kann man den Text zum Video auch Nachlesen:

Video-Stellungnahme_LAG_WR NRW zur Entgelt-Studie

Die LAG Werkstatträte NRW sieht aber auch die Chancen innerhalb der ausführlichen Studie
und befürwortet definitiv einen Großteil der Impulse und Ideen,
die von der Wissenschaft erarbeitet und formuliert wurden.

Die Politik ist nun am Zug,
die Reform-Ideen zum Entgelt der Beschäftigten in Werkstätten aufzugreifen
und in Gesetze zu formen.
Kleine Stellschrauben, wie die damalige Grundbetrags-Steigerung über das BTHG (Bundesteilhabe-Gesetz)
oder debattierte Ansätze einer zaghaften Erhöhung des AföGs (Arbeits-Förderungs-Geld) sind definitiv nicht mehr zeitgemäß
und müssen dieses Mal von einer mutigen Reform,
ganz im Sinne der UN-Behinderten-Rechts-Konvention, abgelöst werden.
Die LAG Werkstatträte NRW bedankt sich hiermit bei den beiden Forschungs-Instituten und, stellvertretend für die vielen beteiligten Wissenschaftler,
bei Herrn Dr. Engels, Frau Dr. Deremetz und Prof. Dr. Welti.