Besuch im Landtag

Gestern am 28. September war die LAG Werkstatträte NRW zu Besuch im Landtag in Düsseldorf.
Wir hatten die Möglichkeit uns im Foyer des Landtages umzuschauen
und bei einer Plenarsitzung als Gast teilzunehmen.
Anschließend konnten wir verschiedenen wichtigen Politiker aus fast allen Fraktionen aus NRW unsere Sorgen mitteilen.
Wir waren sehr froh, dass auch Minister Karl-Josef Laumann bei dem Gespräch dabei war
und unsere Forderungen und Stellungnahmen mitgenommen hat.

Wir haben über die Preissteigerungen gesprochen und das bei uns das Geld an jeder Ecke fehlt.
Auch über Entgelt-Kürzungen haben wir eingebracht.
Und ganz aktuell haben wir unsere Stellungnahme zum neuen Infektions-Schutz-Gesetz abgegeben.

Unsere gemeinsame Stellungnahme mit der LAG WfbM NRW findet man hier:
Stellungnahme der LAG WR NRW und LAG WfbM NRW zum IfSG ab 1.10.2022

Start der Landes-Initiative zum Gewaltschutz in NRW

Heute Morgen am 27. September 2022 fand in Düsseldorf die Auftakt-Veranstaltung zur neuen Landes-Initiative Gewaltschutz in NRW statt.

Mit der Landes-Initiative Gewaltschutz in NRW sollen Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe besser vor Gewalt geschützt werden.

Viele verschiedene wichtige Gruppen und Institutionen wollen gemeinsam in den nächsten Jahren besser zusammenarbeiten und den Schutz vor Gewalt verbessern.

In allen Einrichtungen der Behindertenhilfe, also auch den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen.

Tanja Lohmeier und Katrin Dörfler haben  ein Grußwort gehalten und auf Probleme hingewiesen.

Alle wichtigen Gruppen haben anschließend gemeinsam eine Absicht-Erklärungen dazu unterschrieben.

Tanja Lohmeier hat für die LAG Werkstatträte NRW ebenfalls unterschrieben.

Hier findet man mehr zu der Veranstaltung und weiteren Hinweisen:

https://www.mags.nrw/gewaltschutz-einrichtungen-der-behindertenhilfe

Wir von der LAG Werkstatträte NRW sagen:

Wir freuen uns auf die gute Zusammenarbeit in der Landesinitiative.

Denn: Gewalt passiert, bewusst oder unbewusst, auch in der Werkstatt.

Über das Thema Gewalt darf NICHT länger geschwiegen werden.

Es MUSS mit ALLEN offen darüber geredet werden!!!

Nichts über uns – ohne uns!!!

Gemeinsam gegen Gewalt

Es ist der 1. September 2022 in einem Hörsaal der Fachhochschule Dortmund.
Die Reihen sind prall gefüllt.
Bereits nach 3 Tagen waren sämtliche Plätze restlos ausgebucht.
Die Wichtigkeit dieser Veranstaltung ist jedem bewusst.

Es geht um den Schutz vor Gewalt in unseren Werkstätten.
Es geht nicht nur darum Gewalt zu bekämpfen,
sondern darum diese gar nicht erst entstehen zu lassen.
Es geht darum zu wissen, was Gewalt überhaupt ist.
Wie entsteht sie? Wie zeigt sie sich?
Warum ist sie manchmal gar nicht so offensichtlich, wie es auf den ersten Blick erscheint?
Alle diese Punkte sollen auf dem Fachtag angesprochen werden.

Moderiert wird diese Veranstaltung von Dr. Michael Weber von der LAG WfbM.
Er setzt sich kritisch mit diesem Thema auseinander.
Zum Auftakt geben uns die Sozialwissenschaftlerin Prof. Dr. Katja Nowacki und der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Michael Boecker Einblicke auf dieses Thema aus wissenschaftlicher Sicht.
Sozialforscher Dr. Thomas Hoebel ergänzt:
Gewalt entsteht nicht nur weil Menschen grundsätzlich böse sind,
sondern oftmals weil die Gegebenheiten, das Arbeitsumfeld,
die Arbeitssituation Menschen in die falsche Richtung lenken können.
Nur wenn man diese Gesichtspunkte berücksichtigt, kann man gezielt gegen Gewalt angehen.

Aus der Politik berichtet Udo Diel (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales MAGS) über die Zusammenarbeit von Politik, Sozial- und Landschaftsverbänden.

Der lebendigste Beitrag kommt dann aus der Basis. Von unseren Kolleginnen Tanja Lohmeier und Katrin Dörfler.
Die beiden Werkstatträtinnen berichten von Gewalt aus der Sicht der LAG WR NRW, aus der Sicht von Werkstatträten, aus der Sicht von uns behinderten Menschen.
Die Präsentation der beiden engagierten Frauen ist sehr emotional formuliert und man erkennt sofort,
dass Gewaltschutz ein Thema ist, welches in den Werkstätten einen absolut wichtigen Stellenwert hat.
Es wird nichts beschönigt, es wird Klartext geredet.
Die Idee von Konflikt-Lotsen wird vorgestellt, von Menschen aus den eigenen Reihen, von Menschen mit Behinderungen, die sich für andere Behinderte stark machen möchten.
Dieses Thema findet unter den Besuchern große Aufmerksamkeit und wird diskutiert.
Der Applaus am Ende des Vortrags gibt den beiden Werkstatträtinnen Recht und zeigt,
dass wir Werkstatträte gehört werden.

Im Anschluss gibt es Workshops, die sich mit verschiedenen Themen auseinandersetzen.
• Die Entwicklung und Umsetzung von Gewaltschutz,
• die Zusammenarbeit mit der Regierung,
• die Ergebnisse und Erfahrungen von bestehenden Konzepten.

Am Ende dieses langen Tages steht eines fest:
Einige Punkte sind bekannt, einige Punkte sind neu, einige Punkte muss man neu überdenken.
Wichtig ist, dass dieses Thema immer aktuell bleiben muss.
Klar ist: Es ist keine Arbeit mit einem Ziel, sondern der Weg ist das Ziel.
Wir von der LAG WR NRW sind wie gewohnt weiterhin für euch da
und kämpfen für eure Rechte, euren Schutz und eure Sicherheit an euren Arbeitsplätzen.

Der Text wurde geschrieben von Ingo Plaßmeier, Delegierter der LAG Werkstatträte NRW